Schrittweise Ausweitung des Präsenzunterrichts - Pläne des bayerischen Ministerrates ab 05.05.2020

Schrittweise Ausweitung des Präsenzunterrichts unter genauer Beachtung des Gesundheitsschutzes: Dies hat der bayerische Ministerrat in seiner Sitzung am 5. Mai 2020 zur Wiederaufnahme des Unterrichtsbetriebs an den Schulen im Freistaat beschlossen. So geht es an den bayerischen Schulen ab dem 11. Mai 2020 weiter:

 

Bei der Entscheidung, Unterricht an Schulen wieder zuzulassen, gilt das Primat des Infektionsschutzes. Bisher haben in einem ersten Schritt die bayerischen Schulen am 27. April 2020 den Unterrichtsbetrieb allein für die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen wieder aufgenommen. Dabei wurden nur wenige Schülerinnen und Schüler einbezogen, um die weitere Entwicklung des Infektionsgeschehens abzuwarten und den Schulen Gelegenheit zu geben, Erfahrungen zu sammeln. Auf dieser Grundlage soll eine weitere schrittweise Ausweitung des Präsenzunterrichts erfolgen.

 

„Bei allen Planungen steht weiterhin der Gesundheitsschutz der gesamten Schulgemeinschaft an oberster Stelle. Die bayerischen Schulen sollen auch künftig ein Raum sein, in dem sich die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte und alle anderen Beschäftigten sicher fühlen – dies ist mir auch persönlich ein großes Anliegen", erklärte Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo.

 

Auf der Basis dieser Überlegungen hat der Ministerrat in seiner Sitzung am 5. Mai 2020 folgenden Zeitplan beschlossen, der bis Schuljahresende insgesamt noch drei weitere Schritte zur sukzessiven Ausweitung des Unterrichtsbetriebs umfasst:

 

1. Starttermin: 11. Mai 2020

 

Zusätzlich zu den Abschlussklassen der weiterführenden und beruflichen Schulen kehren ab dem 11. Mai

  • an den Grundschulen die Jahrgangsstufe 4 sowie
  • an den weiterführenden und – soweit möglich – beruflichen Schulen (ohne FOSBOS) auch die Klassen, die im nächsten Jahr ihren Abschluss anstreben,

in den Präsenzunterricht zurück.

 

In den „Vorabschlussklassen“ wird die Basis gelegt für die im kommenden Jahr anstehenden Abschlüsse; in der Jahrgangsstufe 4 der Grundschulen rückt insbesondere die Vorbereitung auf den Probeunterricht in den Fokus.

 

Der Unterricht erfolgt auch in diesen Klassen in i. d. R. geteilten Gruppen. Die konkrete organisatorische Umsetzung (z. B. täglicher Unterricht mit geteilten Gruppen; gestaffelter Unterrichtsbetrieb im tage- oder wochenweisen Wechsel) wird schulartspezifisch geregelt.

 

2. Starttermin: 18. Mai 2020

 

Ab dem 18. Mai sollen schrittweise die Schülerinnen und Schüler der unteren Jahrgangsstufen der einzelnen Schularten einbezogen werden, die in aller Regel mehr Betreuung und Begleitung benötigen als ältere Schülerinnen und Schüler.

Zusätzlich zu den o. g. Jahrgangsstufen kehren daher ab dem 18. Mai

  • an den Grundschulen die Jahrgangsstufe 1
  • an den Mittelschulen die Jahrgangsstufe 5
  • an den Realschulen und Gymnasien die Jahrgangsstufen 5 und 6
  • an den Wirtschaftsschulen jeweils die unterste Jahrgangsstufe und
  • an der FOSBOS die Integrationsvorklassen

in den Präsenzunterricht zurück. Die Förderschulen orientieren sich, sofern sie nach dem Lehrplan der allgemeinbildenden Schulen unterrichten, jeweils an diesen Schularten.

(...)

An den Grundschulen ist – je nach den Möglichkeiten vor Ort – bis zum Beginn der Pfingstferien zudem ein pädagogisches Begleit- und Gesprächsangebot für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 2 und 3 vorgesehen, das ggf. auch die Eltern miteinbeziehen kann.

Um eine gleichmäßige Auslastung der Schulgebäude zu erreichen, erfolgt der Unterricht in diesen Jahrgangsstufen gestaffelt in geteilten Lerngruppen, die sich i. d. R. wöchentlich (im Einzelfall vor Ort ggf. auch tageweise) abwechseln („rollierendes System“).

 

3. Starttermin: 15. Juni 2020

 

Am Montag nach den Pfingstferien schließlich soll – vorbehaltlich einer weiterhin positiven Entwicklung beim Infektionsgeschehen – der Präsenzunterricht auch für alle übrigen Jahrgangsstufen an allen Schularten wieder aufgenommen werden. Ein wochenweise gestaffelter Unterrichtsbetrieb wird auch hier die Regel sein.
(...)

 

Notbetreuung und „Lernen zuhause“

 

Für die Jahrgangsstufen, die jeweils noch nicht in den Präsenzunterricht zurückgekehrt sind, sowie für die Teilgruppen, die aufgrund des „rollierenden Systems“ jeweils nicht im Präsenzunterricht beschult werden, wird das „Lernen zuhause“ fortgesetzt.

 

Auch die Notbetreuung wird weiter bestehen, um z. B. Eltern bzw. Erziehungsberechtigte, die im Bereich der kritischen Infrastruktur tätig sind, zu entlasten. Wie schon in den Osterferien soll auch während der Pfingstferien ein entsprechendes Angebot vorgehalten werden.